Das Wiener Residenz Orchester

Das Wiener Residenzorchester ist ein Kammerorchester mit langer Tradition, das täglich im Palais alte Börse im Regierungsviertel Wiens konzertiert. Es wird von Opernsängern und einem Ballettpaar begleitet.

Kammerorchester: Kleine Besetzung, große Wirkung

Kammerorchester unterscheiden sich von Sinfonieorchestern durch ihre geringere Größe und Anzahl an Instrumentengruppen. Kammerorchester gewannen an Bedeutung, als sich der Publikumsgeschmack von der Romantik abwandte und sie sich als ideal für die Aufführung älterer Musik des Barocks und der Klassik erwiesen.

Die Grenzen zwischen Kammer-, Salon- und Sinfonieorchestern sind fließend. Ein charakteristisches Merkmal von Kammerorchestern ist, dass sie oft vom Konzertmeister geleitet werden, insbesondere ab den 1970ern. Das Wiener Residenzorchester tritt gelegentlich auch als Salonorchester auf, dessen Besetzung und Instrumentierung variabel ist. Die genauen Definitionen der Orchesterarten sind nicht strikt, was künstlerische Freiheit ermöglicht.

Die Erfolgsgeschichte des Wiener Residenz Orchesters

Das Wiener Residenz Orchester ist ein traditionsreiches Kammerorchester, das im Rosenkavaliersaal im Palais der Wiener Börse die Wiener Klassik mit Klavier und Streichern als Kernbesetzung interpretiert. Begleitet von Opernsängern und einem Ballettpaar, lässt das Orchester die Atmosphäre fürstlicher Ballsäle wiederaufleben. Seit seiner Gründung 1990 hat sich das Orchester durch tägliche Konzerte einen Namen gemacht und die Wiener Klassik einem breiten Publikum zugänglich gemacht. Die langjährige Erfahrung und Beständigkeit der Mitglieder, von denen einige seit der Gründung oder der Etablierung der täglichen Konzertreihe vor 20 Jahren dabei sind, tragen zum Erfolg des Orchesters bei. Der Aufbau eines erfolgreichen Orchesters erfordert mehr als nur eine Gründung, es braucht die richtigen Musiker, passende Stücke, einen fähigen Dirigenten, ein Gespür für klassische Musik sowie geeignete Spielstätten, Engagements und eine gute Reputation.

Wiener Residenz Orchester: Ein Orchester mit Herz und Familiensinn

Das Wiener Residenz Orchester wurde von dem talentierten Pianisten und Dirigenten Paul Moser und seiner Frau Sylvia Moser, einer ehemaligen Opernsängerin, gegründet. Beide teilten eine tiefe Leidenschaft für die Musik und konnten auf beeindruckende Karrieren zurückblicken. Doch das Schicksal nahm eine tragische Wendung, als Paul Moser 2004 viel zu früh verstarb und eine Lücke hinterließ, die musikalisch und menschlich kaum zu füllen war.

Sylvia Moser, von Trauer und Entschlossenheit getrieben, übernahm die Leitung des Orchesters und führte Paul Mosers Vision mit unermüdlichem Einsatz fort. Dabei wurde sie nicht nur von ihren Kindern, sondern auch vom Mitgesellschafter und dessen Familie unterstützt, die alle eine tiefe Verbundenheit zur Musik teilen. Dieses enge Zusammenspiel von Familie und Beruf erwies sich als tragende Säule, die dem Orchester half, den schweren Verlust zu überwinden und alle Herausforderungen zu meistern.

Die positive Atmosphäre und der Humor, die das Orchester bis heute prägen, sind ein Vermächtnis von Paul Moser und ein Zeugnis dafür, dass seine Leidenschaft für die Musik weiterlebt. Das Wiener Residenz Orchester steht heute als eines der beständigsten Orchester in Wien und ist ein lebendiger Beweis für die Kraft der Musik, selbst in Zeiten der Trauer Hoffnung und Freude zu schenken.

Wiener Residenz Orchester: Wie die Liebe zur Musik einen Schicksalsschlag überwand

Das Wiener Residenz Orchester etablierte sich schnell nach seiner Gründung als wichtiger Vertreter der Wiener Klassik.

1991: Bereits ein Jahr nach seiner Gründung vertrat das Orchester Österreich bei den Mozart Gedenkfeierlichkeiten und spielte beim Festival „Wiener Klangbogen“.

In den folgenden Jahren konzertierte das Orchester weltweit unter der Leitung renommierter Gastdirigenten wie Rudolf Nurejew, Arild Remmereit und Giuseppe Lanzetta in Städten wie Paris, Venedig, Deauville, Mexiko und Brüssel.

1998: Ein besonderes Jahr für das Orchester: Es gab Konzerte in Uruguay und Mexiko, letztere zugunsten eines Fußballplatzes für Straßenkinder. Im selben Jahr etablierte Paul Moser eine tägliche Konzertreihe im Stadtpalais Liechtenstein.

2001: Das Orchester war ein Höhepunkt des Karnevals in Venedig.

2003: Es folgte eine Einladung nach Dubai.

Nach dem Tod des Gründers Paul Moser im Jahr 2004 übernahmen verschiedene Dirigenten die Leitung, darunter Christian Pollack, der Gastdirigenten wie Gerhard Lagrange und Robert Lehrbaumer einlud.

2007 und 2008: Das Orchester reiste nach Spanien und Italien.

2009: Unter Gerhard Lagrange gewann das Orchester den Kulturpreis „Unterföhringer Mohr“.

2017: Giuseppe Montesano, ein junger, talentierter Dirigent aus Italien, übernahm die künstlerische Leitung.

Ein unvergessliches Konzerterlebnis im historischen Palais der Wiener Börse

Das Wiener Residenz Orchester ist heute im Palais der Wiener Börse beheimatet und bietet tägliche Konzerte an. Obwohl manche eine tägliche Konzertreihe mit Routine verbinden, ist dies beim Wiener Residenz Orchester nicht der Fall. Das Orchester verfügt über einen großen Pool an talentierten Musikern und bietet ein abwechslungsreiches Programm.

Die Gründung des Orchesters vor 20 Jahren durch Paul und Sylvia Moser war ein Herzensprojekt, das mit viel Einsatz und Leidenschaft realisiert wurde. Diese Hingabe setzt sich in der Familie fort und wird auch von den Mitarbeitern geschätzt.

Das Orchester konzertiert heute täglich im Palais der Wiener Börse und wird von Sabine M. Gruber in ihrem Buch „111 Orte der Musik in Wien die man erlebt haben muss“ als unvergessliches Erlebnis beschrieben, das sowohl Touristen als auch Einheimische begeistert.

Europatourneen des Orchesters im Überblick

Ein Blick auf die rege Konzerttätigkeit des Orchesters in Europa (weitere Auftritte in Übersee, wie Uruguay und Mexiko, wurden der Übersichtlichkeit halber nicht auf der Karte dargestellt