Schloss Schönbrunn – Ein kaiserliches Juwel in Wien

Eine majestätische Sommerresidenz am Rande Wiens, ist ein lebendiges Zeugnis der prunkvollen Geschichte des Habsburgerreiches. Seit seiner Erbauung im 17. Jahrhundert hat es Generationen von Kaisern, Kaiserinnen und Gästen mit seiner barocken Pracht und weitläufigen Gartenanlagen beeindruckt.

 

Inhalt

Ein kaiserliches Juwel im Herzen von Hietzing

Das Schloss Schönbrunn, gut sichtbar an der Wiener B1 gelegen, ist weit mehr als nur das prächtige Schlossgebäude. 

Das 190 Hektar große Areal im Bezirk Hietzing beherbergt neben dem Tierpark, der Gloriette und dem Palmenhaus auch zahlreiche verborgene Schätze wie die kleine Gloriette, das Taubenhaus und den Spielpavillon der Prinzen. Neben den bekannten Brunnen gibt es auch den Obeliskbrunnen und den Neptunbrunnen zu entdecken. 

Die weitläufigen Gärten, liebevoll gepflegt von zahlreichen Gärtnern, laden zum Flanieren und Verweilen ein. Schloss Schönbrunn ist somit ein Ort voller Überraschungen, der bei jedem Besuch neue Facetten seiner Schönheit und Geschichte offenbart.

Schloss Schönbrunn mit gepflegter Gartenanlage und blühenden Beeten im Vordergrund.
Das Schloss Schönbrunn

Vom Jagdgebiet zum kaiserlichen Palast: Die bewegte Geschichte von Schloss Schönbrunn

Die Geschichte von Schloss Schönbrunn reicht weit über seine Nutzung als Sommerresidenz von Kaiserin Elisabeth und Kaiser Franz Joseph hinaus. 
 
Das Areal begann als Khattermühle, wurde dann zum Herrensitz Katterburg und schließlich von Kaiser Maximilian II. in ein weitläufiges Jagdgebiet mit Fischteichen und exotischen Vögeln umgewandelt. 
1570 wurde anstelle der Mühle ein Jagdschloss errichtet, das später von Ferdinand II. erworben wurde. Der Name „Schönbrunn“ entstand erst 1612, als Kaiser Matthias bei einer Jagd eine Quelle entdeckte und das Schloss nach ihr benannte.

Fischer von Erlach: Visionärer Architekt von Schönbrunn

1687 wurde Johann Bernhard Fischer von Erlach, ein bedeutender Architekt seiner Zeit, mit der Planung eines Neubaus für Schönbrunn beauftragt. Sein ursprünglicher Entwurf war so prunkvoll, dass er Versailles in den Schatten gestellt hätte. 

Letztendlich wurde eine reduzierte Version umgesetzt. Fischer von Erlach zeichnete auch für andere bemerkenswerte Gebäude in Wien verantwortlich, darunter das Museumquartier, die Hofbibliothek, die Winterreitschule der Hofburg und die Karlskirche. Sein architektonischer Einfluss reicht weit über Wien hinaus.

Porträt von Johann Bernhard Fischer von Erlach, Architekt von Schloss Schönbrunn
Johann Bernhard Fischer von Erlach

Maria Theresia und die Blütezeit von Schönbrunn

1728 wurde Schloss Schönbrunn an den kaiserlichen Hof verkauft und unter Maria Theresia, der Tochter Karls VI., zu neuem Glanz erhoben. 
 
Als kaiserlicher Sommersitz erlebte Schönbrunn umfangreiche Umbauten und Erweiterungen, die das Schloss und seine Gärten in die heutige prachtvolle Form brachten. 
Neben der Erweiterung des Schlosses und der Anlage einer Allee nach Laxenburg entstanden unter ihrer Herrschaft auch das Schlosstheater, der botanische Garten und die beeindruckende Gloriette.
Schloss Schönbrunn in Wien mit Blick auf die Gartenanlage und die Stadt im Hintergrund
Der Obeliskbrunnen
Die Gloriette in Schloss Schönbrunn Wien
Die Gloriette

Schönbrunn unter französischer Besatzung: Napoleons Aufenthalt und der Friede von 1809

 

Schloss Schönbrunn war nicht nur Schauplatz kaiserlicher Sommerfrische, sondern auch Zeuge historischer Ereignisse. 

Während der Napoleonischen Kriege wurde es zweimal von französischen Truppen besetzt. 1805 und erneut 1809 diente das Schloss als Quartier für Napoleon und sein Gefolge. 

Im Jahr 1809 wurde hier sogar der Friede von Schönbrunn unterzeichnet, der Österreich zwar den Frieden brachte, aber auch große territoriale Verluste und den Zugang zum Meer kostete.

Franz Joseph I. und Sisi: Kaiserliches Glück und Schatten in Schönbrunn

Schloss Schönbrunn war nicht nur kaiserliche Sommerresidenz, sondern auch Geburtsort und prägender Ort für Kaiser Franz Joseph I. Bereits früh wurde er auf seine zukünftige Rolle vorbereitet, da sein Onkel Ferdinand als ungeeignet für die Regentschaft galt. 
Franz Josephs Erziehung war streng und diszipliniert, bereits mit 13 Jahren wurde er zum Oberst ernannt.
 

1853 lernte er bei einem arrangierten Treffen Elisabeth, genannt Sisi, kennen und verliebte sich in sie. Die Ehe der beiden war jedoch von Anfang an konfliktreich. Sisi, die eine liberale Erziehung genossen hatte, tat sich schwer mit den strengen Konventionen des Hoflebens. Schönbrunn, das für Franz Joseph ein vertrauter Ort war, wurde für Sisi zum Symbol dieser Einschränkungen, möglicherweise verstärkt durch die Kontrolle ihrer Schwiegermutter.

Kaiser Franz Joseph I., Mann von Kaiserin Elisabeth - Sissi
Kaiser Franz Joseph I. in militärischer Uniform
Kaiserin Elisabeth, sie und ihr Mann zeichnen sich verantwortlich für den Bau der Wiener Staatsoper
Kaiserin Elisabeth, in einer prachtvollen Hofrobe

Ein Refugium der Freiheit und Unabhängigkeit

 

Die repräsentativen Salons des Schlosses erstrahlten in der traditionellen Farbgebung Weiß-Rot-Gold, wurden jedoch nach der Hochzeit von Franz und Elisabeth grundlegend umgestaltet. Der Kaiser bezog seine Wohn- und Arbeitsräume im Westflügel, während Elisabeth zunächst ein Apartment mit Blick auf den Hietzinger Kammergarten erhielt.

Doch die unkonventionelle Kaiserin sehnte sich nach mehr Freiheit und Unabhängigkeit. Einige Jahre später, 1862, ließ sie sich ein eigenes Apartment im Erdgeschoss einrichten. Hier konnte sie ihre Vorliebe für die Farbe Lila ausleben und sich einen geheimen Ausgang in den Garten schaffen, der ihr ungestörte Spaziergänge ermöglichte.

In unmittelbarer Nähe befand sich die Reithalle, in der Elisabeth ihre Leidenschaft für das Dressurreiten auslebte. Auch in abgelegenen Teilen des Parks ritt sie gerne aus, oft begleitet von ihren geliebten Hunden. Ein Ausspruch von ihr verdeutlicht ihre besondere Beziehung zu Schönbrunn: „Von Schönbrunn gehört Mir das Gloriett und jene Teile des Parkes, die dem Publikum nicht gefallen.“

Schoenbrunn Zimmerplan
Raumplan der Beletage im 1. Stock des Schloss Schönbrunn

Vom kaiserlichen Palast zum öffentlichen Museum

 

Nach dem Tod von Kaiser Franz Joseph I. im Jahr 1916 und der Abdankung seines Nachfolgers Karl I. im Jahr 1918 ging Schloss Schönbrunn in den Besitz der Republik Österreich über. Damit begann ein neues Kapitel in der Geschichte des Schlosses, das nun einer ungewissen Zukunft entgegenblickte.

Zunächst wurden die Zugänge zum Schloss verriegelt und eine Inventur des kaiserlichen Besitzes durchgeführt. Die Bewohner des Schlosses, darunter auch das Personal der ehemaligen kaiserlichen Familie, durften jedoch vorerst bleiben. Es gab zahlreiche Pläne für die zukünftige Nutzung des Schlosses, die von den Bewohnern jedoch mit Skepsis betrachtet wurden.

In den ersten Jahren nach der Monarchie diente Schönbrunn unter anderem als Unterkunft für Kriegsinvaliden. Im Sommer 1919 wurde in einem Teil der Nebengebäude ein Kinderheim und eine Erzieherschule eingerichtet, die jedoch aufgrund organisatorischer Probleme nicht lange Bestand hatten.

Die ehemaligen kaiserlichen Appartements blieben von diesen Veränderungen unberührt und wurden bereits 1919 für Besucher geöffnet. Schon in den 1920er Jahren erfreute sich das Schloss großer Beliebtheit und zog jährlich tausende Besucher an, die einen Blick in die prunkvollen Räume werfen wollten.

 

Hofball in Schönbrunn zur Zeit der Monarchie 1918
Bild eines Hofballs in Schönbrunn kurz vor Ende der Monarchie, 1918

Schloss Schönbrunn: Mehr als nur ein Museum – Wirtschaftsfaktor und Wohnsitz

 

Schloss Schönbrunn ist nicht nur ein historisches Juwel, sondern auch ein wirtschaftlicher Motor für Wien. Mit jährlich rund neun Millionen Besuchern, die das Schloss, den Park und seine Attraktionen erkunden, generiert Schönbrunn beeindruckende Umsätze von über 60 Millionen Euro. Die Verantwortung für die Verwaltung und Erhaltung dieses bedeutenden Kulturguts liegt bei der Schönbrunn Kultur- und Betriebs GmbH. Interessanterweise werden einige der 1441 Zimmer des Schlosses, die nicht für Museumszwecke genutzt werden, sogar an Privatpersonen vermietet.

Bühne für Musik und Kultur

 

Schloss Schönbrunn bietet seinen Besuchern neben den Museumsräumen auch verschiedene Führungen wie die Sisi Tour und die Imperial Tour an. Darüber hinaus ist das Schloss ein beliebter Veranstaltungsort für Konzerte, darunter Open-Air-Auftritte von internationalen Stars und österreichischen Künstlern. Ein besonderes Highlight ist das jährliche Sommernachtskonzert der Wiener Philharmoniker im Juni.

Auch die Innenräume des Schlosses werden für Veranstaltungen genutzt, wie beispielsweise die täglichen klassischen Konzerte in der Orangerie, bei denen ein Kammerorchester Werke von Mozart und Strauss interpretiert.

summer night´s concert of Vienna Philharmonics
Sommernachtskonzert der Philharmoniker
Bild von den täglich stattfindenden Schlosskonzerten

Klassische Konzerte in Schönbrunn: Erleben Sie Musik im kaiserlichen Ambiente

 

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